ENTDECKE das Wattenmeer

Das Wattenmeer – Informationen über den Nationalpark Wattenmeer (UNESCO Weltnaturerbe)

Das Wattenmeer ist ein großes Gebiet mit Wattflächen, Muschelbänken und Seegraswiesen, die bei Ebbe freigelegt werden. Es befindet sich zwischen Land und Meer und erstreckt sich von Esbjerg in Dänemark, Schleswig-Holstein und Niedersachsen bis Den Helder in den Niederlanden. Es ist etwa 450 Kilometer lang und zwischen 5 und 20 Kilometer breit. Neben den Wattflächen, Muschelbänken und Seegraswiesen, die bei Ebbe freigelegt werden, umfasst es auch Salzwiesen, die sich vor den Deichen befinden.

Das Wattenmeer ist ein Gebiet, das an den Strand angrenzt und an der Hochwasserlinie liegt. Auf den ersten Blick scheint die Umgebung leblos zu sein. Bei näherer Betrachtung ist dies jedoch nicht der Fall. Hier wimmelt es von Leben, weil die Flüsse und Schleusen, die in das Wattenmeer münden, eine große Menge an fruchtbarem Material ablagern. Das Watt zeichnet sich durch einen hohen Wassergehalt aus, der dazu führt, dass die Besucher im Schlamm versinken. Es kommt vor, dass es nach faulen Eiern riecht und man schwarze Füße bekommt. Das liegt nicht an den Teerablagerungen, sondern an dem Schwefelwasserstoff, der bei der anaeroben, also sauerstofffreien Zersetzung von organischem Material freigesetzt wird.

Bei Ebbe wird von mehreren kleinen Flussbetten überspannt, die als Priele bezeichnet werden. Dieser Prozess wird durch die Wechselwirkung zwischen der Schwerkraft des Mondes und den Ozeanen der Erde verursacht. Die Schwerkraft des Mondes zieht die Erde an, wodurch sich die Ozeane in Richtung Mond ausbeulen. Diese Ausbeulung der Meere führt zu Hochwasser. Wenn die Gezeiten hoch sind, ist auch der Wasserstand in den Flussbetten hoch, und das Wasser riecht aufgrund der Bakterien, die unter diesen Bedingungen gedeihen, wie faule Eier.

Pflanzen- und Tierarten

Der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer ist ein Schutzgebiet in Deutschland, das eine große Vielfalt an Pflanzen und Tieren beherbergt. Dieses riesige Feuchtgebiet ist seit Langem geschützt, denn es gilt als „letzte Wildnis“ in Deutschland und als eine der letzten unberührten Naturlandschaften Mitteleuropas.

Das Weltnaturerbe ist ein wichtiges Brutgebiet für viele Fisch-, Vogel- und andere Tierarten. Das reiche Nahrungsangebot und die geschützte Umgebung machen es zu einem idealen Ort für die Aufzucht ihrer Jungen. Ein Watt beherbergt auch eine Vielzahl von Pflanzen, darunter Algen, Bakterien und Algen. Es ist eines der ökologisch produktivsten Gebiete der Erde. Dies ist darauf zurückzuführen, dass sie das erste Glied in der Nahrungskette sind. Als solches sind sie eine grundlegende Nahrungsquelle für alles Leben in der Nordsee.

Das Watt ist der bevorzugte Rast- und Brutplatz für Millionen und Abermillionen von Wat- und Wasservögeln, weil es dort Millionen und Abermillionen von Kieselalgen gibt. Diese Kieselalgen sind so klein, dass sie für das menschliche Auge kaum zu erkennen sind. Sie sind jedoch eine wichtige Kinderstube für Fische, Muscheln und Krebse. Daher spielt das Watt eine entscheidende Rolle für die ökologische Gesundheit des Nordens.

In den Sommermonaten kann ein einziger Quadratzentimeter Wattenmeer bis zu einer Million einzelner Algenzellen enthalten. Dieser einzigartige Lebensraum beherbergt mehr als 10.000 verschiedene Pflanzen- und Tierarten, Protozoen und Pilze nicht mitgerechnet. Auf einer Fläche von 100 Quadratmetern erzeugen allein die Kleintiere eine Biomasse mehreren Tonnen. Die hohe Produktivität dieses Ökosystems ist auf die Kombination aus hoher Sonneneinstrahlung und Nährstoffen aus den umliegenden Gewässern zurückzuführen.

UNESCO Nationalpark Schleswig-Holstein

Seit 1985 gibt es den Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer, das 1990 zum UNESCO-Biosphärenreservat erklärt wurde, zusammen mit den Nordsee Halligen. Da es weltweit kein größeres zusammenhängendes Sand- und Schlickgebiet gibt, hat die Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) dieses Naturschauspiel im Jahr 2009 zum Weltnaturerbe erklärt. Die Bundesländer Hamburg und Niedersachsen sowie die angrenzenden Bundesländer haben das Wattenmeer in ihrem Zuständigkeitsbereich als Nationalpark ausgewiesen.

Sonnenuntergang im Wattenmeer der Nordsee
Sonnenuntergang im Wattenmeer der Nordsee

Das Wattenmeer wurde von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt, weil es weltweit einen außergewöhnlichen geologischen und biologischen Wert besitzt. Es gibt keinen anderen Ort auf der Erde, der ein so dynamisches Terrain mit einer Vielzahl von Lebensräumen aufweist, die von Wind und Gezeiten geformt wurden. Der Nationalpark ist für die Erhaltung der biologischen Vielfalt auf globaler Ebene von entscheidender Bedeutung. Es liegt zwischen den Küsten der Niederlande, Deutschlands und Dänemarks. Das Gebiet ist bekannt für seine große Vielfalt an Lebensraumtypen, die eine ebenso große Vielfalt an Pflanzen- und Tierarten beherbergen (über 10.000 Tier- und Pflanzenarten)

Die trilaterale Wattenmeerkooperation ist eine Partnerschaft zwischen Dänemark, Deutschland und den Niederlanden zum Schutz des Ökosystems. Ein einzigartiger und unersetzlicher natürlicher Lebensraum, der eine Vielzahl von Pflanzen- und Tierarten beherbergt. Ziel der Kooperation ist es, dieses Ökosystem zum Wohle heutiger und künftiger Generationen zu erhalten. Es zeichnet sich durch seine Wattflächen aus, die bei Ebbe der Luft ausgesetzt und bei Flut überflutet sind. Diese dynamische Umgebung bietet vielen verschiedenen Pflanzen- und Tierarten eine Heimat. Die Kooperation setzt sich für den Schutz dieses Ökosystems ein, indem sie die menschlichen Aktivitäten in diesem Gebiet steuert und Forschungen durchführt, um die Auswirkungen des Klimawandels auf das Wattenmeer zu verstehen.

Der Nationalpark beherbergt über 50 Inseln, darunter die 5 niederländischen Watteninseln, die auch als “Perlen im Meer” bezeichnet werden. Eine Fahrt mit einem klassischen Segelboot ist eine echte Möglichkeit, das Watt zu erleben und zu erfahren, wie es ist, “auf Grund zu laufen”. Es kann für diejenigen, die damit nicht vertraut sind, tückisch sein, aber es ist auch ein Teil dessen, was es ausmacht.

Ebbe und Flut

Das Wattenmeer ist eine dynamische und sich verändernde Umwelt. Die Gezeiten Ebbe und Flut und Strömungen spielen eine wichtige Rolle bei der Gestaltung des Ökosystems und der Fülle des Lebens darin. Der zweimal täglich stattfindende Zustrom von Wasser aus der Nordsee bringt eine Fülle von Schlick und Plankton mit sich, das bei Ebbe auf dem Sand zurückbleibt. Dies bietet eine reiche Nahrungsquelle für die vielen verschiedenen Algen- und Tangarten, die hier wachsen. Das flache, warme Wasser trägt ebenfalls zum schnellen Wachstum dieser Pflanzen bei, was wiederum eine reichhaltige Nahrungsquelle für die vielen Tiere und Menschen darstellt, die dieses einzigartige Ökosystem ihr Zuhause nennen.

Niederländisches Wattenmeer

Die niederländischen Watteninseln sind eine Gruppe von fünf Inseln vor der Nordseeküste, die für ihre natürliche Schönheit und die Vielfalt an Pflanzen und Tieren bekannt sind. Die Inseln Texel, Vlieland, Terschelling, Ameland und Schiermonnikoog bieten eine atemberaubende Landschaft mit ruhigen, offenen Regionen, Stränden und Dünen sowie weitreichenden Ausblicken über die Nordsee. Neben ihren Naturschönheiten bieten die Watteninseln auch eine lebendige Kulturszene, zahlreiche Sportmöglichkeiten und gemütliche Cafés mit Sitzgelegenheiten im Freien.

Die außergewöhnliche Vielfalt der Flora und Fauna auf den Inseln Texel und Schiermonnikoog hat dazu geführt, dass beide Inseln als Nationalparks ausgewiesen wurden. Die große Vielfalt der Pflanzen- und Tierwelt auf diesen Inseln macht sie einzigartig und schützenswert. Insbesondere beherbergen die Inseln viele seltene und gefährdete Arten. Indem wir diese Gebiete schützen, können wir dazu beitragen, dass diese Arten weiterhin gedeihen.

Geologie:

Das Wattenmeer ist ein großer flacher Wasserkörper, der zwischen der Küste Nordwesteuropas und dem Festland liegt. Es wird in drei verschiedene Zonen unterteilt: die sublitorale Zone, die eulitorale Zone und die intertidale Zone.

Die sublitorale Zone ist immer überflutet und enthält die wichtigsten Gezeitenströme und Wattflächen, die es mit dem offenen Meer verbinden.

Die eulitorale Zone befindet sich um diese Gezeitenströme herum und ist durch flacheres Wasser und eine vielfältigere Pflanzen- und Tierwelt gekennzeichnet.

Die intertidale Zone (Gezeitenzone) ist der Bereich zwischen den Hoch- und Niedrigwasserständen und ist einen Teil des Tages der Luft ausgesetzt.

Die supralitorale Zone ist ein Bereich, der zweimal am Tag trocken ist und bei Ebbe über dem Wasserspiegel, bei Flut jedoch unter dem Wasserspiegel liegt. Hier befinden sich Muschelbänke und die Heimat von Wattwürmern. Auch wenn die supralitorale Zone höher liegt als der durchschnittliche Hochwasserstand, kann sie bei Springfluten und Sturmfluten überschwemmt werden. In diesem Gebiet befinden sich Salzwiesen, die sich durch ihre einzigartige Vegetation und Tierwelt auszeichnen. Die supralitorale Zone ist ein wichtiger Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen. Muscheln und Wattwürmer sind nur zwei der vielen Organismen, die in dieser Zone zu Hause sind.

Das Wattenmeer in der Nordsee ist aus geologischer Sicht ein sehr junges Meer. Es entstand im Laufe mehrerer Eiszeiten, wobei die letzte vor etwa 10.000 Jahren stattfand. Die erste Phase ihrer Entstehung begann mit dem Rückzug der Gletscher in Skandinavien, die Auswaschungsebenen und Moränen aus Gestein und Schutt hinterließen. Im Laufe der Zeit formten Wind und Wasser die Landschaft weiter und formten schließlich das Wattenmeer, wie wir es heute kennen.

Geologisch gesehen ist die Geest eine junge Landschaft. Sie wurde von der letzten Eiszeit geformt, die vor etwa 12.000 Jahren endete. Damals war ein Großteil Nordeuropas von dicken Eisschilden bedeckt. Als die Eisschilde schmolzen, hinterließen sie große Mengen an Schutt und Geröll. Diese Schuttmassen bildeten die Hügel und Bergrücken, die heute die Geest ausmachen.

Das Wattenmeer ist über einen Zeitraum von mehreren tausend Jahren durch den langsamen, aber stetigen Anstieg des Meeresspiegels nach der letzten Eiszeit entstanden. Das Land, das heute unter darunter liegt, war einst Teil des freigelegten Kontinentalschelfs.

Bei der Erörterung der Landhebung, die in Skandinavien stattgefunden hat, ist es wichtig, die Rolle der Gletscher in der letzten Eiszeit zu berücksichtigen. Als die Gletscher schmolzen, hoben sie das Land an und verursachten eine Hebung von 800 Metern. Diese Hebung ging mit einem entsprechenden Absinken des Landes am Südufer der Nordsee einher. Durch diese Bewegung stieg der Meeresspiegel an, und im Laufe von mehreren tausend Jahren konnte sich immer mehr Schlick auftürmen und die heutige flache Küstenlinie bilden.

Die Mechanik des Anstiegs hat sich inzwischen deutlich verlangsamt, aber der allgemeine Trend ist immer noch aktiv. Das könnte mit einem langsamen, durch den Klimawandel bedingten Anstieg des Meeresspiegels zunehmen. Dies wäre eine Folge des Klimawandels. Steigt der Wasserspiegel hingegen zu schnell an, sinken die Watten ab und erfüllen ihre Aufgabe nicht mehr.

Tourismus im Wattenmeer

Jedes Jahr wird der Nationalpark in Schleswig-Holstein und Niedersachsen von etwa 10 Millionen Touristen besucht, weitere 30–40 Millionen kommen für Tagesausflüge an die Nordsee. Die meisten dieser Touristen kommen aus den Ländern, die direkt an das Wattenmeer angrenzen. Es wird geschätzt, dass der Tourismus etwa ein Drittel aller Beschäftigungsmöglichkeiten in den Küstengebieten ausmacht.

Das Wattenmeer bietet der Öffentlichkeit aufgrund seiner weitläufigen Landschaft und der Ruhe, die man dort finden kann, einen hohen Erholungswert. Die reine Luft enthält auch Jod, das für die menschliche Gesundheit von Vorteil ist. Der Zugang zum ist jedoch in einigen Bereichen eingeschränkt, um die natürliche Umwelt und die dort lebende Tierwelt zu schützen. Insbesondere dürfen Besucher die ausgewiesenen Ruhezonen in Nationalparks und Naturschutzgebieten sowie andere Gebiete, in denen menschliche Aktivitäten bekanntermaßen das lokale Ökosystem stören, nicht betreten.

Die von sachkundigen Wattführern angebotenen Touren sind eine echte Möglichkeit, etwas über dieses wichtige Ökosystem zu erfahren und seine Bedeutung zu schätzen. Die Führungen ermöglichen, das Watt aus der Nähe zu betrachten und etwas über die Pflanzen- und Tierwelt zu erfahren, die dort zu Hause ist.