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Hamburger Hallig: die eingedeichte Halbinsel im Wattenmeer

Die Hamburger Hallig, auch Hamborg hallig auf Dänisch und Hamborjer Håli auf Friesisch genannt, ist eine nicht eingedeichte Halbinsel an der Westküste von Nordfriesland in Schleswig-Holstein. Der Name der Hallig erinnert an Rudolf und Arnold Amsinck, zwei Hamburger Kaufleute, die 1624 die Deichrechte an der Nordostecke der Insel Strand erwarben und bis 1628 Deiche bauten. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die Geschichte, den Aufbau und den aktuellen Zustand.

Die Geschichte der Hamburger Hallig

Der Amsinck-Koog wurde 1634 von der Burchardiflut zerstört. Übrig blieb nur der Wohnhügel mit dem Hamburger Haus, der für zahlreiche Einwohner von Strand zur Rettung während der Sturmflut wurde. Nach der Burchardiflut wurden die Deiche mit großem Aufwand wieder aufgebaut und Überlebende der Flut angesiedelt. Arnold Amsinck starb 1658 im Hamburger Haus in seinem Koog, nachdem er sein gesamtes Vermögen in die Wiedereindeichung der Gegend investiert hatte. Das Haus wurde abgerissen und 1661 durch ein kleineres Haus ersetzt.

1711 waren die Deiche so weit zerstört, dass Amsinck-Koog wieder eine Hallig war. Sie blieb bis 1760 im Besitz der Familie Amsinck. Im Jahr 1781 wurde der Name Hamburger Hallig zum ersten Mal erwähnt. Das Haus wurde von der Februarflut 1825 zerstört, und 1855 wurden Pläne für einen Verbindungsdamm zum Festland gemacht. Der Damm wurde 1859/60 gebaut, brach aber 1860 wieder. 1866/67 wurde ein Bürstendamm von Bordelumersiel zur Hallig gebaut. Dieser Damm wurde 1874 verstärkt und erhielt eine Überlaufrinne, die 1875 geschlossen wurde. Durch die Unterbrechung der durchlaufenden Gezeitenströme wurde die Verschlickung auf beiden Seiten des Damms stark beschleunigt.

Im Jahr 1878 kaufte der Fiskus diese und verpachtete sie fortan zur Bewirtschaftung. Im Jahr 1880 wurde ein artesischer Brunnen gebaut. Seit 1901 ist der Damm befahrbar. Im Jahr 1928 wurde sie in die Gemeinde Reußenköge eingemeindet. Heute umfasst sie zusammen mit dem Deichvorland des Sönke-Nissen-Koogs und den Salzwiesen rund 1.000 Hektar und wird vom NABU-Naturschutzverband betreut.

Struktur der Hamburger Hallig

Die Hamburger Hallig hat drei Warften, darunter eine Warft auf dem Deichvorland und eine unbewachsene Warft. Die Hauptwarft liegt vier Kilometer westlich des Seedeichs von Sönke-Nissen-Koog und hat keinen eigenen Namen. Auf ihr befinden sich drei Gebäude: das Restaurant Hallig Krog, das von Ostern (aber spätestens ab dem 1. April) bis zum 31. Oktober bewirtschaftet wird, ein Stützpunkt der NationalparkService gGmbH (NPS) mit einer Wohnung für Praktikanten (nur im Sommer vorübergehend belegt), und die Watt-Werkstatt (Ausstellungs- und Laborräume des NPS).

Etwa 300 Meter südlich des Haupthügels liegt der Kuhberg, ein niedriger, unbebauter Hügel, der bei leichten Landstürmen als Rettungshügel für Schafe dient. Zwei Kilometer östlich, etwa auf halber Strecke zum Festland, liegt der Schafberg mit der NABU-Station, dem Claus-Jürgen Reitmann-Haus. Die Schutzhütte ist nur vorübergehend von ehrenamtlichen NABU-Naturschützern besetzt. Der Schafberg liegt im Vorland vor dem Sönke-Nissen-Koog, d.h. nicht auf der eigentlichen. Manche Quellen sprechen daher nur von einem bewohnten Hügel.

Aktueller Status der Hamburger Hallig

Die Hamburger ist keine Insel mehr, seit sie im Jahr 1860 durch einen Deich mit dem Festland verbunden wurde. Heute schließt sie an das Deichvorland vor dem Sönke-Nissen-Koog an und gehört wie dieser zur Gemeinde und zum Kreis Reußenköge. Bis 1899 war es ein gemeindefreier Gutsbezirk. Für den unbewohnten Gutsbezirk wurde eine Fläche von 79 Hektar nachgewiesen. Heute ist das Westufer durch Befestigungsmaßnahmen weitgehend gegen weiteren Landverlust gesichert.

Am 16. April 1930 wurde diese zum Naturschutzgebiet erklärt, um den Säbelschnäbler zu schützen. Der Naturschutzbund NABU verwaltet das rund 1.000 Hektar große Gebiet. Das Gebiet beherbergt eine Vielzahl von Pflanzen- und Tierarten, darunter seltene Vögel wie den Großen Brachvogel und die Brandgans. Besucher können die einzigartige Landschaft und Tierwelt bei Führungen und Bildungsprogrammen erleben.

Fazit

Der Amsinck-Koog wurde 1634 von der Burchardiflut zerstört. Übrig blieb nur der Wohnhügel mit dem Hamburger Haus, der für zahlreiche Bewohner von Strand zur Rettung während der Sturmflut wurde. Das Gebiet hat eine reiche Geschichte und wurde im Laufe der Jahre für den Anbau und den Naturschutz genutzt. Heute ist sie ein vom NABU-Naturschutzverband betreutes Naturschutzgebiet und beherbergt eine Vielzahl von Pflanzen- und Tierarten. Besucher können die einzigartige Landschaft und Tierwelt bei Führungen und Bildungsprogrammen erleben.